Stress und Zyklus

Biologisch gesehen, setzt unser Körper, wenn er physischem oder mentalem Stress ausgesetzt ist, über die Nebennieren Stress-Hormone wie wie Kortisol und Adrenalin frei. Die Funktion beider Hormone besteht in der Freisetzung von Energiereserven und darin, unseren Körper auf eine bevorstehende Kampf- oder Fluchtsituation vorzubereiten. Gleichzeitig werden andere Körperfunktionen, wie das Immunsystem, heruntergefahren1. Der Hypothalamus ist ein Teil unseres Gehirns und kontrolliert sowohl Stress als auch die Funktion unseres Fortpflanzungssystems, so dass es eigentlich nicht überraschend ist, dass es eine direkte Verbindung zwischen beiden Systemen gibt2. Aufgrund seiner äußerst wichtigen Funktion ist unser Fortpflanzungssystem eines der empfindlichsten Vitalzeichen, das wir Frauen haben.

Warum Daysy Dir helfen kann, Stress-Symptome frühzeitig zu erkennen

Der erste Schritt zur Stresskontrolle besteht darin, die Symptome von Stress zu erkennen. Oft ist es schwierig, die ersten Anzeichen, die unser Körper uns sendet, zu interpretieren, bis wir an unserer Belastungsgrenze angelangt sind. Und genau hier kommt Daysy ins Spiel. Ein sehr wichtiges Anzeichen für Stress, das Dir vielleicht nicht sofort in den Sinn kommt, sind die Veränderungen, die mit Deinem Zyklus einhergehen. Mit Daysy kennst Du die Länge und die Charakteristik Deines ganz persönlichen Zyklus, und Du kannst jederzeit alle Veränderungen dieses Vitalzeichens im Auge behalten! Dieses Wissen kann Dich dabei unterstützen zu beobachten, ob und wie Dein Körper durch Stress beeinträchtigt wird. Daysy liefert Dir alle Informationen, die Du brauchst, um Veränderungen in Deinem Zyklus zu beobachten, die eine direkte Folge von Stress sein könnten.

Beispielsweise kann chronischer Stress dazu führen, dass sich Dein Eisprung deutlich verzögert. Bei Frauen, die ihren Menstruationszyklus nicht beobachten, ist es nur eine verzögerte Menstruation, für Dich ist es ein Mehrwert an Information. Weiter kann eine direkte Folge von Stress sein, dass dein Eisprung ganz ausbleibt es zu längeren Zyklen kommt, deine Lutealphase kürzer ist als normalerweise oder deine Menstruation ganz ausbleibt. Daysy bietet dir die Möglichkeit, ein Tagebuch über das Empfindlichste Deiner Vitalzeichen zu führen.

Lebensqualität

In einer repräsentativen Umfrage (2020) unter 1200 Daysy-Anwenderinnen gaben 75% an, dass sie Stresssymptome auf der Grundlage ihrer Zykluskurve identifiziert haben. Darüber hinaus berichteten 80% der Teilnehmerinnen, dass Daysy sie unterstützt hat, ihre Lebensqualität zu verbessern. Dies kann ein erster Schritt zur bewussten Stressreduzierung sein.

Der Einfluss von Stress auf Deinen Zyklus

In Phasen hoher Belastung, in denen große Mengen Kortisol (Stresshormon) von den Nebennieren produziert werden, wird auch mehr Progesteron als Baustein benötigt, welches  der Körper zur Verfügung stellt. Die Konsequenz daraus ist, dass das benötigte Progesteron für die Lutealphase nach dem Eisprung massiv reduziert wird. Aus diesem Grund ist bewusste Stressreduzierung der Schlüssel für Frauen mit einer zu kurzen Lutealphase oder Progesteronmangel3.

In einer Studie wurde eine Gruppe von Frauen untersucht, die seit 6 Monaten keine Menstruation hatten. Alle Frauen hatten einen erhöhten Kortisolspiegel (Stresshormon) im Blut. Interessanterweise gaben die Frauen in dieser Stichprobe nicht an, gestresst zu sein4. In der anschließenden Studie nahm die Hälfte der Frauen an einem Stress-Reduktions-Programm teil, während die andere Hälfte keine Behandlung erhielt. Nach 5 Monaten hatten 80% der Teilnehmerinnen des Programms wieder einen normalen Zyklus mit Eisprung. Zwei der Teilnehmerinnen wurden schwanger5.

Eine weitere Studie (2011) an der Harvard Medical School untersuchte 143 Frauen, die mehr als ein Jahr erfolglos versuchten schwanger zu werden. Die Wissenschaftler teilten die Teilnehmerinnen in zwei Gruppen auf: Eine Gruppe erhielt ein Mind-/Body-Programm, die andere Gruppe nicht. Die Frauen im Mind-/Body-Programm hatten eine Schwangerschaftsrate von 55% im Vergleich zu 20% in der anderen Gruppe6.

Stress-Faktoren

Was Du gegen Stress tun kannst

Stress ist ein Teil unseres Lebens. Das Wichtigste ist, wie Du damit umgehst. Um eine Stress-Überlastung zu vermeiden, ist der erste Schritt, dass Du erkennst, dass Du gestresst bist. Versuche dann diese Situation bewusst im Einklang mit Deinem Körper zu reduzieren. Folgend einige Empfehlungen, die Dir helfen können Stress abzubauen7:

  • Schlaf: Versuche genügend Schlaf zu bekommen. Ausreichend Schlaf hilft Dir, Dich vom Stress des Tages zu erholen. Die meisten Erwachsenen brauchen 7 und 9 Stunden Schlaf pro Nacht, um sich ausgeruht zu fühlen.
  • Ernährung: Versuche Dich mit Früchten und Vollkorngetreide zu stärken und Deine Energiespeicher zu füllen. Gesunde Fette wie Avocados, Nüsse und Samen versorgen Deinen Körper mit weiteren wichtigen Nährstoffen. Lass Dich nicht vom kurzfristigen “Schock”, den Du von Koffein und zuckerreichen Snacks bekommst, täuschen. Die kurzfristige Energie wird schnell nachlassen und am Ende fühlst Du Dich noch müder als zuvor.  Auch Vitamin-B-reichhaltige Ernährung kann zur Reduktion von Stress beitragen8.
  • Bewegung: Körperliche Aktivität kann nicht nur helfen angespannte Muskeln zu entspannen, sondern sie kann auch helfen Deine Stimmung zu verbessern. Die Forschung zeigt, dass körperliche Aktivität dazu beitragen kann, Symptome von Depressionen und Angstzuständen zu lindern.

Autor: Dr. Niels van de Roemer

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Literatur

1 Schoen, M. & Loberg, K. Your survival instinct is killing you : retrain your brain to conquer fear, make better decisions, and thrive in the 21st century.

2 Rabin, D., Gold, P. W., Margioris, A. N. & Chrousos, G. P. Stress and reproduction: physiologic and pathophysiologic interactions between the stress and reproductive axes. Adv. Exp. Med. Biol. 245, 377–87 (1988).

3 Mc Culloch, F. Supporting the Luteal Phase With Integrative Medicine – Naturopathic Doctor News and Review. Fertility, Women’s Health   (2012). Available at: http://ndnr.com/womens-health/supporting-the-luteal-phase-with-integrative-medicine/.

4 Brundu, B., Loucks, T. L., Adler, L. J., Cameron, J. L. & Berga, S. L. Increased Cortisol in the Cerebrospinal Fluid of Women with Functional Hypothalamic Amenorrhea. J. Clin. Endocrinol. Metab. 91, 1561–1565 (2006).

5 BERGA, S. L. & LOUCKS, T. L. Use of Cognitive Behavior Therapy for Functional Hypothalamic Amenorrhea. Ann. N. Y. Acad. Sci. 1092, 114–129 (2006).

6 Domar, A. D. et al. Impact of a group mind/body intervention on pregnancy rates in IVF patients. Fertil. Steril. 95, 2269–2273 (2011).

7 NIMH » Fact Sheet on Stress. Available at: https://www.nimh.nih.gov/health/publications/stress/index.shtml.

8 Stough, C. et al. The effect of 90 day administration of a high dose vitamin B-complex on work stress. Hum. Psychopharmacol. Clin. Exp. 26, 470–476 (2011).