Neue Daysy Studie!
Wurde Dein Zyklus durch die Pandemie beeinflusst?
Viele Frauen haben von Zyklus- und Periodenveränderungen seit März 2020 berichtet. In unserer neuen Studie haben wir Zyklusdaten systematisch untersucht. Wir haben 13.194 anonymisierte Zyklen von mehr als 1000 Daysy Nutzerinnen in den Jahren 2019 und 2020 verglichen und ausgewertet. Das Ergebnis bestätigt, was viele Frauen bereits geahnt haben, der Zyklus hat sich im ersten Halbjahr der Pandemie im Durchschnitt um 1 Tag verkürzt, während sich die Dauer der Menstruation vor allem während des ersten Lockdowns signifikant verlängert hat.
Das Ergebnis der Studie zusammengefasst:
- Im ersten Halbjahr 2019 dauerte der durchschnittliche Zyklus 29,8 Tage, im ersten Halbjahr 2020 nur noch 28,7.
- Die Follikelphase (vor dem Eisprung) verkürzte sich von durchschnittlich 17,12 Tagen auf 16,2.
Um zu analysieren, inwieweit Frauen die Pandemie als psychosozial belastend empfanden, wurden die Teilnehmerinnen im zweiten Teil der Studie gebeten, einen Fragebogen (Sommer 2021) zu sich und ihrer persönlichen Situation, während und vor der Pandemie zu beantworten.
- 44,4% der Teilnehmerinnen gaben an, dass sie in den letzten 12 Monaten eine Veränderung ihres Menstruationszyklus, ihrer Temperaturkurve oder ihrer Menstruation festgestellt hatten. Unter Frauen, die selbst oder in deren Familienmitglied(er) COVID-19 durchlebt hatten, lag die Rate höher (53,9%).
- 69% berichteten von einer veränderten Lebensqualität während der letzten 12 Kalendermonate. 41% dieser Frauen empfanden diese Veränderung als eine Verbesserung.
- Unter den 102 Frauen, die selbst oder deren Familienmitglied eine COVID-19-Erkrankung durchlebten (insgesamt 38% aller Befragten), empfanden viele die Veränderungen stattdessen als negativ. 46% der Befragten gaben an, dass ihre Lebensqualität sich während der letzten 12 Monate verschlechtert habe.
Ausblick
Die Zyklusdaten aus den Jahren 2019 und 2020 geben einen objektiven Überblick über Veränderungen in den Zyklen von Nutzerinnen eines Zyklustrackers. Sie unterstützen die These, dass Stress den Zyklus und die Fruchtbarkeit insgesamt beeinflusst. Die Autor*innen betonen, dass künftige Studien sich auf Zyklusveränderungen in den belastendsten Phasen der Pandemie fokussieren sollten, um genauere Aussagen über die Zusammenhänge zu ermöglichen. Wenn vergleichende Analysen aus den Jahren 2020 und 2021 möglich sind, wird sichtbar werden, wie die emotional anstrengendsten Zeiten der Pandemie mit Lockdowns, Kurzarbeit, Homeschooling etc. den weiblichen Zyklus – und möglicherweise die Fruchtbarkeit und den Kinderwunsch – beeinflusst haben.
Fact_Sheet_DE_Final.pdf (299,1 KB)
Autorin: Marlin Graumann
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