Alles über deine Periode: Wichtige Fakten zur Menstruation und deinem Zyklus
Die Periode, auch Menstruation genannt, ist ein faszinierender und natürlicher Prozess deines Körpers und ein zentraler Bestandteil des weiblichen Menstruationszyklus. Die Periode verrät dir viel über deinen Körper und dient als wichtiger Indikator für deine Gesundheit und Wohlbefinden. Die Periode wird oft als fünftes Vitalzeichen bezeichnet, da sie wichtige Hinweise auf die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden einer Frau gibt.
Die Menstruation ist dein monatlicher Gesundheitscheck!
Jede Periode markiert den Beginn eines neuen Menstruationszyklus. In dieser Zeit stößt dein Körper die oberste Schicht der Gebärmutterschleimhaut und Blut ab, wenn keine Befruchtung der Eizelle stattgefunden hat.
Dieser komplexe Prozess kann für dich ganz schön anstrengend sein. Viele von uns kämpfen mit einer Vielzahl von emotionalen und körperlichen Symptomen, wie beispielsweise Krämpfe, Stimmungsschwankungen oder Kopfschmerzen.
Wir verstehen, wie belastend und frustrierend das sein kann.
Unser Ziel ist es, dir zu helfen, die Hintergründe deiner Periode zu verstehen und dir wertvolle Tipps an die Hand zu geben, um deine Beschwerden zu lindern. Eine Periode sollte schmerzfrei sein und keine starken Beschwerden verursachen.
Gemeinsam möchten wir die Tabus rund um die Periode brechen und dich dazu ermutigen, sie nicht als Last, sondern als natürlichen Teil deines Zyklus und sogar als eine Art Superkraft zu erkennen.
Warum bekommst du deine Periode?
Deine Periode ist ein komplexer Prozess, der von einem Zusammenspiel deiner Hormone gesteuert wird. Während des Menstruationszyklus reifen monatlich Eizellen in deinen Eierstöcken heran, bereit für eine potenzielle Befruchtung.
In der Zeit vor deinem Eisprung baut Östrogen die Gebärmutterschleimhaut auf. Dein Eisprung findet ca. 14 Tage vor deiner nächsten Periode statt. Dabei wandert ein reifes Ei den Eileiter hinab in Richtung deiner Gebärmutter. Gleichzeitig bereitet sich dein Körper auf eine mögliche Einnistung vor - ganz gleich, ob es zu einer Schwangerschaft kommt oder nicht. Die Schleimhautschicht wird weiter in deiner Gebärmutter aufgebaut (1).
Wenn keine Befruchtung der Eizelle stattfindet, fallen deine Östrogen und Progesteronlevel (2). Dieses Absinken signalisiert deinem Körper den Beginn der Menstruation.
Dabei kontrahiert und entspannt sich deine Gebärmuttermuskulatur immer wieder, wodurch die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen wird und zusammen mit etwas Blut deinen Körper verlässt.
Damit du dich während deiner Periode immer sicher und geschützt fühlst, stehen dir verschiedene Periodenprodukte zur Verfügung, die auf deine individuellen Bedürfnisse abgestimmt sind.
Wie du siehst, ist die Periode ein faszinierender Einblick in die Abläufe deines Körpers während des Menstruationszyklus.
Wann bekommst du deine Periode?
Die Länge des Menstruationszyklus ist individuell und kann von Zyklus zu Zyklus variieren. Im Durchschnitt beträgt sie jedoch 29 Tage (13). Die Periode selbst dauert meistens zwischen 2 und 7 Tagen (4).
Um den Zeitpunkt deiner Monatsblutung zu bestimmen, zähle einfach die Tage vom ersten Tag deiner Periode bis zum Tag vor dem Beginn deiner nächsten Periode. Durch regelmäßiges Zählen über mehrere Monate hinweg kannst du persönliche Muster erkennen und ein Verständnis dafür entwickeln, wann deine nächste Periode ungefähr einsetzt.
Noch einfacher ist es, umfassendes Zykluswissen durch gezieltes Zyklustracking aufzubauen. Mithilfe eines Zykluscomputers wie Daysy kannst du morgens bequem deine Basaltemperatur messen, die sich im Laufe eines Zyklus verändert.
Anhand deiner individuellen Temperaturkurve erkennt Daysy präzise die verschiedenen Phasen deines Zyklus und sagt dir mit einem violett blinkendem Licht, wann du deine Periode bekommst. Daysy informiert dich immer 3 Tage vor Beginn deiner nächsten Periode.
Zusätzlich kannst du in der begleitende DaysyDay Zyklus-App automatisch und zuverlässig den Beginn deiner nächsten Periode ablesen.
Wie viel Blut verlierst du während der Periode?
Tatsächlich verlierst du während der Periode weniger Blut, als oft angenommen wird. In der Regel sind es etwa 30 bis 70 Milliliter pro Zyklus – das entspricht nur 5 bis 14 Teelöffel.
Doch betrachtet man die gesamte Menge an Menstruationsblut, die eine Frau im Laufe ihres Lebens verliert, summiert sich das beträchtlich. Bei einer durchschnittlichen Blutungsdauer von fünf Tagen und rund 500 Menstruationen im Leben (bei einer Fruchtbarkeitsphase von etwa 38 Jahren) kann eine Frau bis zu 30 Liter Menstruationsblut verlieren (6).
Ganz schön verrückt, was unser Körper da leistet, während wir ganz normal unseren Alltag bestreiten.
Welche Symptome kannst du während deiner Periode spüren?
Die Symptome während der Periode können von Frau zu Frau stark variieren und in ihrer Intensität unterschiedlich sein. Für viele von uns kann die Periode jeden Monat eine erhebliche Belastung darstellen.
Zu den häufigsten Symptomen gehören:
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Krämpfe und Schmerzen im Unterleib
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Stimmungsschwankungen
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Aufgeblähter Bauch
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Kopfschmerzen
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Brustempfindlichkeit
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Akne (7)
Diese Liste ist jedoch nicht abschließend, da die individuellen Auswirkungen ebenso vielfältig sind wie unsere Zyklen selbst.
Welche Symptome kannst du in den Tagen vor deiner Periode bemerken?
Bereits etwa vier bis 14 Tage vor dem Einsetzen der Periode können die ersten Symptome auftreten. Das sogenannte Prämenstruelle Syndrom (PMS) ist für viele Frauen das erste Anzeichen der bevorstehenden Periode.
Besonders schwerwiegend sind die Symptome für Frauen, die an der Prämenstruellen dysphorischen Störung (PMDS) leiden. Dabei erfahren sie erhebliche depressive und körperliche Symptome während ihrer zweiten Zyklushälfte.
Einschränkende PMS-Symptome sind nicht normal. Sie sind ein Anzeichen, dass etwas in unserem Körper nicht stimmt. Während der Periode erlebst du größtenteils keine Schmerzen und hast keine anderen körperlichen oder psychischen Beschwerden, die dein tägliches Leben stark beeinträchtigen.
Es ist normal, während dieser Zeit weniger Energie zu haben, keine Lust auf soziale Aktivitäten zu verspüren und nachdenklich zu sein. Sollten jedoch starke Schmerzen oder eine ausgeprägte depressive Stimmung auftreten, ist es ratsam, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Das Tracken deiner Basaltemperatur kann dir helfen, deine körpereigenen Signale besser zu verstehen. Dadurch kannst du Beschwerden wie Stimmungsschwankungen besser einordnen und deiner bevorstehenden Periode zuordnen.
Durch diese Methode gewinnst du wertvolle Einblicke in deinen Zyklus und kannst gezielt Maßnahmen ergreifen, um die Symptome zu lindern und dir in diesen Tagen zusätzliche Ruhe zu gönnen.
Worin liegt die Ursache für PMS Symptome?
Die genaue Ursache des prämenstruellen Syndroms (PMS) ist bislang unbekannt. Aufgrund der Vielfalt der Symptome wird angenommen, dass mehrere Faktoren zu den Beschwerden beitragen.
PMS-Beschwerden treten in der zweiten Hälfte des Menstruationszyklus nach dem Eisprung auf. Während dieser Phase erhöht der Körper die Produktion von Progesteron, während das weibliche Hormon Östrogen sinkt. Mit Beginn der Menstruation und dem Start eines neuen Zyklus lassen die PMS-Symptome nach. Spätestens mit dem Ende der Blutung verschwinden sie vollständig und können erst nach dem nächsten Eisprung erneut auftreten.
Forscher vermuten, dass schwankende Hormonspiegel von Östrogen und Progesteron eine bedeutende Rolle spielen (8). Diese Hormone beeinflussen die Produktion und Aktivität anderer Hormone und Neurotransmitter. Besonders die Konzentration des Neurotransmitters Serotonin schwankt mit den hormonellen Veränderungen des Menstruationszyklus (16).
Der Serotoninspiegel nimmt nach dem Eisprung stetig ab und fällt kurz vor dem Beginn der Menstruation rapide ab (16).
Die hormonellen Schwankungen können zudem zu Veränderungen im Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalt führen. Neben den bereits genannten Faktoren werden ein niedriger Melatoninspiegel und eine Schilddrüsenunterfunktion als mögliche Ursachen für PMS betrachtet. Auch Lebensgewohnheiten wie Ernährung und Bewegung haben einen bedeutenden Einfluss auf das Auftreten und die Schwere von PMS (16).
Besonders in diesem Bereich ist noch viel Forschung nötig, um die genauen Mechanismen hinter PMS besser zu verstehen und gezielte Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln. Obwohl Fortschritte gemacht wurden, bleibt die genaue Interaktion der verschiedenen Hormone und Neurotransmitter sowie ihre Auswirkungen auf den Körper und die Psyche weitgehend unerforscht. Weitere Studien sind erforderlich, um die komplexen Zusammenhänge zwischen hormonellen Schwankungen, genetischen Faktoren und Lebensgewohnheiten zu entschlüsseln und effektive Therapien für betroffene Frauen zu finden.
Wie kannst du Periodenbeschwerden lindern?
Da wir Monat für Monat bis zu sieben Tage mit der Periode leben müssen, möchten wir dir einige Tipps geben, um diese Zeit so angenehm wie möglich zu gestalten.
- Wärme anwenden: Wärme kann helfen, deinen Körper zu entspannen. Gönn dir an Tagen, an denen du dich nicht wohlfühlst, ein warmes Bad oder benutze eine Wärmflasche, um Krämpfe zu lindern. Nimm die Wärmflasche auch mit zur Arbeit oder Schule, um deinen Alltag während der Monatsblutung zu erleichtern.
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Extra Ruhe gönnen: Während PMS und der Periode benötigt dein Körper mehr Energie. Höre auf deinen Körper und gönn dir eine Extraportion Schlaf oder nutze Entspannungstechniken wie Atemübungen oder Yoga.
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Leichte sportliche Aktivität: Sanfte Sportarten wie Radfahren, Gymnastik oder Joggen können deine Muskulatur lockern und Krämpfe lösen.
Grundsätzlich gilt: Hör auf deinen Körper und schau was dir in diesen Phasen am besten tut.
Wie bemerkst du, dass du deine erste Periode bekommst?
Im Durchschnitt beginnt die erste Periode, auch Menarche genannt, zwischen dem 11. und 12. Lebensjahr. Dein Körper entwickelt sich jedoch in einem individuellen Tempo, sodass die Periode auch früher oder später einsetzen kann (10).
Diese zwei Anzeichen können die ersten Vorboten deiner ersten Periode sein:
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Der sogenannte Weißfluss tritt auf. Wenn du in deiner Unterhose weißliche bis gelbliche Flecken bemerkst, dauert es noch ungefähr 12 Monate bis zu deiner ersten Periode (10).
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Körperliche Veränderungen wie ein Wachstumsschub, breitere Hüften oder das Wachstum der Brüste können ebenfalls Anzeichen sein.
Wichtig ist aber, dass du dich nicht von diesen körperlichen Veränderungen stressen lässt.
Die erste Periode ist ein natürlicher Prozess für einen gesunden Körper, und nichts, wofür du dich schämen solltest. Wenn du Fragen hast, sprich ruhig mit deinen Eltern, deinen Freundinnen und Freunden, oder einer Frauenärztin oder einem Frauenarzt.
Was bedeutet es, wenn du Schwankungen in den Abständen deiner Periode hast?
Alle Umstellungen deiner normalen Routine können sich auf deinen Zyklus und somit auch auf deine Periode auswirken. Wenn keine Schwangerschaft besteht, können typische Einflussfaktoren wie Stress, Jetlag, Ernährung oder auch die Einnahme der “Pille danach” Zyklusschwankungen verursachen (11). Ebenso können Faktoren wie übermäßiger Sport oder ein aus dem Gleichgewicht geratener Hormonspiegel deine Periode beeinflussen (3).
Wenn diese Schwankungen und Verzögerungen nur gelegentlich auftreten oder wenn du dich noch im Teenageralter befindest, ist das in der Regel kein Grund zur Sorge. Halten sie jedoch mehrere Monate an, ist es ratsam, die Probleme mit einer Ärztin oder einem Arzt zu besprechen.
Was bedeutet es, wenn du sehr starke Schmerzen vor und während der Periode hast?
Wenn du jeden Monat während deiner Periode starke Schmerzen erlebst und dich dadurch in deinem Alltag eingeschränkt fühlst, solltest du unbedingt eine Gynäkologin oder einen Gynäkologen aufsuchen, denn Periodenschmerzen dürfen niemals normalisiert werden.
Dahinter können Krankheiten wie Endometriose oder Entzündungen an der Gebärmutter oder den Eierstöcken stecken (9).
Was bedeutet es, wenn du sehr viel Blut während der Periode verlierst?
Wenn du deine Binden oder Tampons bereits nach ein bis zwei Stunden wechseln musst, deine Periode länger als 7 Tage dauert oder dich in deinem alltäglichen Leben eingeschränkt, verlierst du möglicherweise mehr Blut als andere Frauen (15). Etwa 10 von 100 Frauen haben mit dieser Herausforderung zu kämpfen (14).
Starke Perioden können beispielsweise durch Erkrankungen verursacht werden, die die Gebärmutter, Eierstöcke oder Hormone betreffen, wie zum Beispiel PCOS oder Endometriose. Aber auch Medikamente sowie Stress und Depressionen können mögliche Auslöser sein (15).
Aufgrund des hohen Blutverlusts kann es außerdem vorkommen, dass du dich während deiner Periode schwach, müde und antriebslos fühlst (12).
Falls du diese Anzeichen bemerkst, ist es wichtig, deine Probleme mit einer Ärztin oder einem Arzt zu besprechen.
Die Periode neu definieren: Für eine Welt ohne Scham und Vorurteile
Die Menstruation ist ein bemerkenswerter Prozess des weiblichen Körpers. Sie ist ein natürlicher Vorgang, der uns Frauen jeden Monat aufs Neue daran erinnert, wie einzigartig und kraftvoll unser Körper ist. Trotzdem ist sie oft von Scham und Stigma umgeben.
Doch wir sollten sie als das feiern, was sie wirklich ist: ein Zeichen unserer Fruchtbarkeit und unserer Gesundheit.
Es ist normal, dass wir uns während unserer Periode nicht immer hundertprozentig wohlfühlen. Krämpfe, Stimmungsschwankungen und andere Beschwerden sind herausfordernd. Genau deshalb sollten wir gut zu uns sein, einander unterstützen und offen über unsere Erfahrungen sprechen.
Durch ein besseres Verständnis unseres eigenen Zyklus und die Achtsamkeit für die Signale unseres Körpers können wir besser für unser Wohlbefinden und unsere Bedürfnisse sorgen. Diese Form der Selbstfürsorge und Selbstakzeptanz trägt dazu bei, unser allgemeines Körperwohlbefinden und unsere Gesundheit zu steigern.
Quellen:
(1)https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/organe/fakten-rund-um-die-periode/
(2)https://www.healthline.com/health/why-do-women-have-periods
(3)https://www.helios-gesundheit.de/magazin/news/02/menstruation/
(5)https://gesund.bund.de/starke-regelblutung#definition
(6)https://www.quarks.de/gesundheit/medizin/alles-was-du-ueber-die-periode-wissen-musst/
(7)https://my.clevelandclinic.org/health/articles/10132-menstrual-cycle
(8)https://www.womenshealth.gov/menstrual-cycle/premenstrual-syndrome
(9)https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/organe/was-hilft-gegen-starke-regelschmerzen/
(10)https://www.dak.de/dak/gesundheit/doktorsex/zyklus-der-frau/erste-periode_57674
(12)https://gesund.bund.de/starke-regelblutung#definition